Ferien und Urlaubstage miteinander vereinbaren

Im Leben vor den Kinder war die Urlaubsplanung relativ einfach. Man musste sich hinsichtlich der Urlaubstage zuerst mit dem Partner oder mit Freunden abstimmen und dann mit Chef und Kollegen. Auf 1,2 Wochen rauf unter runter kam es damals in der Regel auch nicht an.

Doch das ändert sich mit den Kindern schlagartig, denn um Ferien und Urlaubstage miteinander in Einklang zu bringen ist Organisationstalent erforderlich. Vor allem nach der Elternzeit, wenn beide Elternteile berufstätig sind und die Kinder in regelmäßigen Abständen Ferien haben. Geht das Kind noch in die Krippe oder in den Kindergarten sind die Betreuungszeiten meist noch recht umfangreich. Doch spätestens mit dem Eintritt in die Schule ändert sich das, weil Schüler 75 Werktage im Jahr Ferien haben. Dem gegenüber stehen allerdings die obligatorischen 30 Urlaubstage bei den Eltern. Je nach Arbeitsvertrag kann die Anzahl der Urlaubstage sogar noch geringer sein, was zu einem organisatorischen Thema. Aus diesem Grund ist es hilfreich und sinnvoll, zu Beginn des Schuljahres eine Urlaubsplanung zu machen und sich als Paar zu überlegen, von wem und wo die Kinder betreut in dieser freien Zeit betreut werden.

Wann sind die Ferien- und Schließzeiten?

Als erstes macht es Sinn, sich einen Überblick zu verschaffen und im (digitalen) Kalender alle Ferienzeiten zu notieren. Diese können – je nachdem, ob schon beide Kinder in der Schule sind, oder erst eines und das andere noch im Kindergarten – von Kind zu Kind noch variieren. Berücksichtige hierbei neben den regulären Ferienzeiten auch Brückentage, die hin und wieder anfallen und in den Einrichtungen für Fortbildungen oder Teamausflüge genutzt werden.

Ergänzend sollten noch alle Termine eingetragen werden, die sonst noch urlaubsrelevant sind. Beispielsweise Hochzeiten von Freunden oder Familiengeburtstage für die ein extra Tag Urlaub erforderlich ist.

Danach geht’s ans Rechnen. Denn nun müsst ihr als Familie eine Übersicht erstellen, wie viele Urlaubstage ihr für die Ferienzeiten verwenden könnt und wie viele Ferientage anschließend noch übrig bleiben. Bei Eltern, die in Teilzeit arbeiten und vielleicht schon 1 bis 2 freie Tage in der Woche frei haben, können diese freien Tage gleich als mögliche Ferientage hinzugerechnet werden. Das schafft oft etwas Entspannung.

Nicht desto trotz bleiben meist noch diverse Ferientage übrig die abgedeckt werden müssen und dabei stellen sich die folgenden Fragen:

Wollt ihr die Ferien gemeinsam verbringen und wenn ja, in welchem Umfang?
Wenn ihr auch aufteilt, wie soll diese Aufteilung aussehen? Wir teilen uns beispielsweise einige der Ferien auf, so dass einer die erste Woche mit den Kindern verbringt und der andere die zweite Woche.
Gibt es Großeltern, die die Betreuung der Kinder für eine oder zwei Wochen im Jahr übernehmen können?
Könnt ihr Euch vielleicht mit Euren eigenen Geschwistern oder Freunden in die Ferienbetreuung rein teilen?
Gibt es Ferienprogramme an denen eure Kinder schon teilnehmen können?
Welche alternativen Möglichkeiten der Fremdbetreuung gibt es?

Fremdbetreuung – so kann sie aussehen

Wenn die Ferienzeiten nicht alleine durch die Eltern abgedeckt werden können, sind kreative Lösungen gefragt. Erkundigt Euch bei eurem Arbeitgeber, ob es ein Eltern-Kind-Zimmer gibt, wo ihr eure Kinder an einigen Tagen mit ins Büro nehmen und von dort aus arbeiten könnt. Bietet der Arbeitgeber vielleicht über einen familienunterstützenden Dienst ein eigenes Ferienprogramm an, dass die Mitarbeiter für ihre Kinder nutzen können? Habt ihr die Möglichkeit Überstunden in den Ferienzeiten abzubauen? Erkundigt euch zu diesen Fragen bei eurem Vorgesetzten oder in der Personalabteilung eures Unternehmens, die können sicherlich zu diesen Themen Auskunft geben.

Darüber hinaus nutzt auch den Freundes- und Bekanntenkreis. Vielleicht gibt es Familien mit denen ihr euch die Betreuung an einigen Ferientagen teilen könnt. Dann können einmal alle Kinder bei euch spielen während die anderen Eltern arbeiten und umgekehrt. So profitieren alle davon und meiner persönlichen Erfahrung nach, sind mehrere Kinder einfacher zu betreuen als wenige.

Die Planung steht

Sobald eure familiäre Planung steht, geht direkt auf euren Chef und eure Kollegen zu, besprecht auch mit diesen eure Urlaubsplanung und tragt sie direkt in den Outlook Kalender ein. So haben alle gleich einen Überblick darüber, wann ihr für im Büro seid und denen nicht. Auch ihr selber habt es dann leichter, alle künftigen beruflichen Termine um diese Ferienzeiten herum zu organisieren.

Und da das Beste je bekanntlich zum Schluss kommt, fangt jetzt auch gleich schon an, eure Urlaubsziele festzulegen. Denn gerade in den Ferienzeiten, wo auch alle andere Eltern mit schulpflichtigen Kindern verreisen, sind die beliebten Reiseziele oft schnell ausgebucht. Deswegen setzt Euch als Familie gemeinsam zusammen, sprecht über Eure Urlaubswünsche und dann entscheidet, ob ihr ans Meer fahren wollt oder in die Berge. Auf den Bauernhof oder ins Familienhotel. Oder, oder, oder.

Alle Tipps auf einen Blick

Da die Urlaubsvorgaben in jedem Unternehmen ganz unterschiedliche sein können, ist die Ferienplanung und die Organisation der Kinderbetreuung immer ganz individuell. Doch idealerweies könnt ihr dennoch den ein oder anderen der aufgeführten Anregungen und Ideen für euch und eure Ferienplanung nutzen. Hier nochmal die Tipps in der Übersicht, um die Kombination Ferien und Urlaubstage zu zu planen:

Fangt rechtzeitig an zu planen
Legt fest, wie viele Urlaube ihr gemeinsam als Familie verbringen möchtet
Tragt Euch im Kalender ein, wann die Ferien- und Schließtage bei den einzelnen Kindern sind.
Plant auch Brückentage in den Einrichtungen und sonstige Urlaubstage für andere private Termine mit ein.
Gleicht die Anzahl der Ferientage mit Euren zur Verfügung stehenden Urlaubstagen ab
Wie lässt sich die Differenz der Tage abdecken? Großeltern, Freunde, Ferienprogramm, Eltern-Kind-Raum usw.
Urlaubszeiten im beruflichen und privaten Kalender festhalten
Urlaubsziele aussuchen und buchen