Selbstfürsorge

Auszeit für Mama

Auszeit für Mama, die habe ich mir im letzten Jahr etwa um dieselbe Zeit gegönnt. Anregt wurde sich durch einen Artikel über Selbstfürsorge, den ich gelesen hatte. Selbstfürsorge – was heißt das eigentlich, für sich selbst sorgen? Für mein Verständnis bedeutet es, dafür zu sorgen, dass es einem selber gut geht. Das erfordert ein Hinhören und Hinspüren. Oft haben wir dieses Gefühl für uns allerdings in unserem „Alltagstrott“ verloren.

Das Gedankenwirrwarr bestimmt den Tag

Wir wissen nicht mehr, wie sich unser Körper anhört oder anfühlt. Stattdessen sind wir bestimmt von Terminen, ToDos, Listen und Verpflichtungen, die als Gedankenwirrwarr in unserem Kopf herum schwirren. Die innere Stimme des Körpers geht dabei häufig völlig unter. Und auf die Fragen: Wo stehe ich grade? Was möchte ich hin? Was tut mir gut und was nicht, lässt sich kaum noch eine Antwort finden.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dieses Wirrwarr noch größer geworden ist, seit ich Mutter bin. Denn seitdem bin ich nicht mehr nur für mich und meine Bedürfnisse verantwortlich, sondern auch noch für die meiner Kinder, die noch so klein sind, dass sie noch nicht eigenständig für sich sorgen und vollumfänglich für sich entscheiden können.

Das Gedankenwirrwarr wird damit schier unübersichtlich und meine eigene Stimme tritt völlig in den Hintergrund. Dabei ist diese eigene Stimme genauso wichtig wie die der anderen und sie muss umsorgt werden wie eine Pflanze, damit sie nicht eingeht. Denn was ist die Folge, wenn es mir nicht mehr gut geht? Dann habe ich auch nicht ausreichend Kraft, um mich um die Bedürfnisse der anderen zu kümmern.

Früher – in einer Welt in der ein Kind noch von einem ganzen Dorf aufgezogen wurde, da wurden die Bedürfnisse des Kinder auf mehrere Schultern verteilt. Doch heute, wo Großeltern und Verwandte oft kilometerweit weg wohnen, sind es häufig nur die Schultern eines Elternpaares auf dem sich die Bedürfnisse der Zöglinge aufteilen.

Selbstfürsorge – Auszeit für Mama

Deswegen ist es umso wichtiger, dass diese Schultern zwischendurch auch entlastet werden. Wir Eltern haben deswegen schon vor einigen Jahren eingeführt, dass jeder von uns einmal im Jahr einige Tage Auszeit für sich alleine bekommt. Eine ganz persönliche Zeit, in der jeder völlig alleine für sich entscheiden kann, was ihm in diesen Tagen gut tut. Nur für sich und niemand anderen.

Meine Auszeit habe ich mir kurzentschlossen in den Herbstferien genommen. Die  Kriterien waren: eine kurze Anfahrt, um möglichst viel von der Zeit zu haben, die mir zu Verfügung stand. Keine Leute um mich herum, die ich kenne: Denn selbst mit einer lieben Freundin muss man Kompromisse schließen und genau das, wollte ich mal nicht. Und eine ruhige Beschäftigung. Nach einiger Recherche fiel meine Wahl auf ein Yin-YogaRetreat in den Bergen.

Yogamatte und Blöcke

Fünf Tage Rückzug lagen somit vor mir. Und mit ihnen die Abgabe von Verantwortung und die Besinnung nur auf mich selbst und meine eigenen Bedürfnisse. Bei Ankunft ging es auch direkt raus aus dem bewegten Alltag und rein ins Yin-Yoga. Sozusagen vom Aktiven Tun ins passive Verweilen. Was zwar ein extremer, doch ein ganz wunderbarer Umschwung war und ein Nachdenken gar nicht groß zu gelassen hat.

Meine Tage waren gefüllt mit Yoga-Einheiten, gemütlichen Lesestunden auf meinem Zimmer und Spaziergängen in der Natur bei traumhaftem Herbstwetter. Angereichtert wurden sie durch nette, anregende Gespräche mit mir bislang unbekannten Menschen. Und den krönenden Abschluss bildeten leckere Mahlzeiten, die ich mal wieder ganz in Ruhe und ohne Unterbrechung genießen konnte, ohne ständig über den Tisch zu scannen, ob grade ein Glas umkippt oder ein Berg Nudeln den Weg vom Teller auf den Boden nimmt.

Auszeit für mich

Und mit jedem Tag habe ich gemerkt, wie ich wieder mehr zu mir kommen. Wie meine Gedanken Ruhe finden und sich meine innere Stimme zu Wort meldet. Die mir sagt, was ich jetzt grade brauche, was mir gut tut und was ich als nächstes gerne machen möchte. Und diesen Dialog möchte ich mir gerne bewahren. Auch im Alltag und im Gedankenwirrwarr.

Bereichert mit Eindrücken und Impulsen von außen und innen bin ich nach diesen 5 Tagen glücklich abgefahren und habe mich sehr auf meine Lieben zu Hause gefreut.

Deswegen möchte ich jedem da draußen –  und besonders den Mamis unter Euch –  ans Herz legen, sich von Zeit zu Zeit eine solche Auszeit für Mama zu gönnen. Selbstfürsorge ist genauso wichtig wie die Sorge um andere und daher das beste Geschenk, das man sich selber machen kann.

Wenn es nicht gleich 5 Tage am Stück sein sollen, dann schau doch mal bei meinen Workshops vorbei, die ich regelmäßig für Mamas und Papas zu unterschiedlichen Themen anbiete.

 

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