Beruf & Familie

DIW-Studie: Vereinbarkeit wird immer noch zu wenig gelebt

Der Frauentag am 8. März steht vor der Tür und mit ihm gehen zwei aktuelle Studien zum Thema Vereinbarkeit und Gleichberechtigung der Partnerschaft zwischen Müttern und Vätern einher. Die eine wurde durchgeführt vom DIW, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Die andere von der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Ergebnisse Zeige das folgende:

Bei Vereinbarkeit nehmen sich Mütter deutlich mehr Zeit für die Kinder

Flexible Arbeitsmodelle tragen nicht zwingend zur Gleichverteilung der Aufgaben bei Eltern bei.  Mütter nehmen sich im Vergleich zu den Vätern bei Homeoffice-Tätigkeiten mehr Zeit für die Kinderbetreuung als umgekehrt.

Laut Aussagen der Studie der Hans-Böckler-Stiftung kann das Homeoffice-Modell damit sogar zu einer Verfestigung der klassischen Rollenstrukturen führen. Denn „Frau“ legt offenbar den Fokus auf die unbezahlte Sorgearbeit und „Mann“ auf die bezahlte „Erwerbstätigkeit“. Zudem führen flexible Arbeitsmodelle grundsätzlich zu einer höheren Anzahl an Wochenarbeitsstunden. Somit bietet Homeoffice zwar die Möglichkeit, sich die Arbeitszeit freier einzuteilen, doch es bedeutet nicht, mehr Zeit zu haben, die Eltern dann in die persönliche Erholungszeit stecken können.

Fazit: flexible Arbeitszeitmodelle haben zwar einen positiven Effekt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig  tragen sie offenbar nicht dazu bei, dass mehr Zeit für persönliche Bedürfnisse vorhanden ist und sich Eltern in Sachen Vereinbarkeit die Aufgaben fair aufteilen.

Was tun?

Eine mögliche Lösung könnte sein, die Elternzeit Monate weiter auszudehnen, damit auch Väter sich von Anfang an stärker in die Kinderbetreuung mit einbringen und diese dann auch nach der Elternzeit weiter leben.

Außerdem sollten für Homeoffice Tätigkeiten klare Absprachen getroffen werden. Sowohl mit dem Arbeitgeber was die Länge des Arbeitstages angeht. Als auch, was die Pausenregelung, angeht, denn noch immer sieht das deutsche Arbeitsrecht vor das mindestens elf Ruhe Stunden eingehalten werden müssen. Und auch mit dem Partner müssen Absprachen getroffen werden, damit die Betreuung der Kinder an Homeoffice-Tagen die selbe Qualität hat, egal ob der Vater oder die Mutter zu Hause ist. Das wiederum erfordert viel Kommunikation, Austausch über die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse und die Bereitschaft gemeinsame Kompromisse zu finden.

Frauen sind beim Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch in der Bredouille

Wie sagt das Zitat eines unbekannten Verfasser ist oder einer unbekannten Verfasserin, das gerade im Internet kursiert so schön:

„Wir erwarten von Frauen dass sie Kinder groß ziehen als ob sie nicht arbeiten und dass sie arbeiten als ob sie keine Kinder groß ziehen müssten.“

Damit sind Frau von zweierlei Seiten einem gewissen Druck ausgesetzt. Auf der einen Seite sollen sie einen herausragenden Job machen und auf der anderen Seite den Anforderung im Familienleben gerecht werden.

Doch muss das so sein?

Wenn wir einen Blick nach Skandinavien richten, zeigt sich, dass Männer und Frauen in ihrer Rolle und Verantwortung für die Kinder völlig gleichberechtigt wahrgenommen und akzeptiert werden. Dort ist es für Mütter völlig in Ordnung, Karriere zu machen, ohne dafür verurteilt zu werden. Und auch für Väter werden dafür respektiert, wenn sie die Zeit am Nachmittag mit ihren Kindern verbringen.

Was bedeutet das für uns? Dass es einen gesellschaftlichen Wandel braucht. Sowohl in der Gesellschaft als auch in Unternehmen. Dass es für Arbeitgeber künftig unerheblich sein sollte, ob eine Stelle durch eine Frau oder einen Mann besetzt wird, weil beide die selben Möglichkeiten haben, sich Zeit für Ihre Familie zu nehmen. Dass das Gehaltsgefälle zwischen Männern und Frauen maßgeblich reduziert wird, damit es für Familien finanziell keinen Einfluss hat, ob der Mann die Stundenanzahl reduziert oder die Frauen.

Denn das wohl bekannte Gender Gap existiert immer noch, nicht nur im finanziellen Bereich sondern auch bei der Verrichtung von Haushalts-Tätigkeiten und Sorge-Tätigkeiten

Männer bringen sich weniger in Haushaltstätigkeiten

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erledigen Männer immer noch ein geringeren Teil der Haushaltsarbeiten.

Wie die Studie zeigt verbringen Frauen unter der Woche weitaus mehr Zeit für Carework – also unbezahlte Hausarbeit und Kinderbetreuung als Männer. Die wiederum sind mehr Stunden erwerbstätig. Männer hingegen verrichten im Familienalltag er unregelmäßige Aufgaben die Reparaturen oder Rasen mähen.

Auch an den Wochenenden zeigt sich ein ähnliches Bild, denn selbst da leisten Frauen deutlich mehr unbezahlte Arbeit.

Und die Frage ist warum ist das auch an den freien Tagen so? Denn hier können sich Vater und Mutter doch die Zeiten für Kinderbetreuung und Haushalt gleichermaßen aufteilen, oder?

Was können wir tun, damit die Ergebnisse neuer Studien zu diesem Thema künftig ein anderes Bild zeigen?

Natürlich braucht es gesetzliche und steuerliche Regularien seitens der Politik. Natürlich braucht es ein Umdenken in Unternehmen in Sachen Familienfreundlichkeit. Doch ich denke auch, dass wir als Familie, sozusagen als kleinste gesellschaftlichen Einheit eine Teil dazu beitragen können, die Strukturen und Rollenbilder zu verändern.

Denn auch wir können Vorbild sein, Veränderung anstoßen, anderen zeigen wie eine partnerschaftliche Aufteilung aussehen und funktionieren kann. Deswegen definiert mit Eurem Partner Euer ganz persönliches Familien- und Berufs-Modell. Regelt wer, was, wann macht und wie viel davon. Und seit damit Vorbild für Eure Kinder und die Gesellschaft.

Falls ihr Unterstützung bei der Umsetzung dieser Themen braucht. Können wir das gerne im Rahmen eines Coachingangebot angehen. Denn #vereinbarkeitisteingemeinschaftsprojekt.

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