Familienleben

7 Tipps für mehr Balance im Familienleben

Wenn es eine Sache gibt, die ich über das Finden und Halten von Balance im Familienleben gelernt habe ist es, dass es nicht die eine einfache und für ewig geltende Lösung gibt. Balance ist vielmehr etwas, an dem – auch wenn es sich mühsam anhört -ständig „gearbeitet“ werden muss. Der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Balance ist, zu erkennen, dass Du mehr davon brauchst. Überhaupt erstmal zu bemerken, dass Du ständig durch das Außen abgelenkt und überfordert bist oder Dich in zu viele Richtungen gezogen fühlst. Danach geht es darum Wege zu finden, die dich wieder mehr in den Fokus und in die Achtsamkeit bringen. Denn dann bist Du selber wieder am Steuerrad und entscheidest, was Du tust oder eben auch nicht. Das ist einer der wichtigsten Aspekte. Kommen wir selber wieder in unsere Selbstbestimmung fühlen wir uns weniger durch das Außen getrieben und erfahren mehr Selbstwirksamkeit erfahren. Dadurch fühlen wir uns wieder mehr in Balance.

Ich habe 7 Tipps aufgeschrieben, die mir dabei helfen in Balance zu kommen. Der Trick dabei ist, mit nur einem oder zwei davon zu beginnen. Wähle deshalb diejenigen aus, die sich für Dich am natürlichsten anfühlen, und arbeite daran. Wie James Clear in seinem Buch „Atomic Habits“ schreibt, geht es darum mit kleinen, erreichbaren Schritten anzufangen. „Echte Veränderungen ergeben sich aus der zusammengesetzten Wirkung von Hunderten kleiner Entscheidungen – zwei Liegestütze am Tag machen, fünf Minuten früher aufwachen oder nur eine Seite mehr lesen.“ Oder wie es Annie Dillard so schön sagt:

 

“How we spend our days is, of course, how we spend our lives.”

 

1. Gehe jeden Tag nach draußen

Es klingt wie ein no brainer, gleichzeitig weiß ich aus eigenem Erleben, wie einfach es ist, einen Tag nur drinnen zu verbringen. Besonders wenn wir mit der Arbeit beschäftigt sind. Experten sagen, dass uns schon 10 Minuten natürliches Tageslicht pro Tag helfen, besser zu schlafen, was unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden verbessert. Auch ich habe erlebt viel zu viel drinnen am Schreibtisch zu sitzen und wollte es unbedingt verändern. Daher gehe ich seit einigen Jahren direkt morgens, wenn die Kinder auf dem Haus sind, 20 – 30 Minuten an der frischen Luft spazieren. Egal wie das Wetter ist! Und es lässt mich viel fokussierter, geerdeter und zufriedener in den (Arbeits-)tag starten. Daher frage Dich selber einmal:  Kannst Du zu Fuß oder mit dem Rad ins Büro gehen oder fahren anstatt mit dem Auto? Ist es möglich nach dem Abendessen um den Block spazieren gehen? Wie gelinget es Dir 15 Minuten Yoga im Garten zu machen? Finde passende Möglichkeiten, um jeden Tag eine Aktivität draußen zu machen. Abschließend noch der Hinweis, dass Du dabei   Dein Telefon weglegst, um wirklich präsent zu sein.

2. Baue Routine und Rituale in Deinem Alltag ein

Unser Körper und unser Geist funktionieren besser, wenn wir zu einem gleichmäßigen Beat trommeln und in unseren Routinen konsequent sind. Kinder profitieren ganz besonders von Routinen. Warum? Weil Vertrautheit dabei hilft, ein tiefes Gefühl der Sicherheit aufzubauen. Wiederholungen machen es dem Gehirn möglich, Bahnen zu entwickeln, die für das kognitive Wachstum unerlässlich sind. Wenn wir versuchen, in unseren täglichen Routinen konsequent zu sein, scheint das Leben einfach reibungsloser zu laufen. Ich bin auch ein großer Fan von wöchentlichen Ritualen wie Filmeabende, Lieblingsessen an bestimmten Tagen, Ausflüge am Wochenende usw.. Diese tragen dazu bei, das Zeitverständnis unserer Kinder zu formen und bieten Ankerpunkte der Vertrautheit in unseren wöchentlichen Rhythmen. Es sind genau diese Rituale und Traditionen, die unsere wertvollsten Erinnerungen ausmachen und die gefühlte Balance im Familienleben fördern.

3. Bringe Ordnung in Dein Zuhause

Je weniger Dinge Du hast, desto weniger Chaos Deine Kinder damit anrichten. Daher Frage Dich regelmäßig: Brauchst Du all die Dinge, die Du zu Hause hast wirklich? Besonders wenn die Kinder sie bis 16 Uhr im Haus verstreut haben? Plane aus diesem Grund regelmäßig Zeit zum Ausmisten ein. Schaue Dir die Gegenstände in Deinem Zuhause an und fragen Dich, ob sie einem Zweck dienen oder Ihnen Freude bereiten. Wenn sie in keine der beiden Kategorien fallen solltest Du sie verschenken. Wenn Du das getan hast, frage Dich bei jedem neuen Gegenstand, den Du für Dein Zuhause kaufen möchtest, ob es eine der beiden Kategorien erfüllt. Ich habe zum Beispiel die Regel, dass ich für jedes neue Kleidungsstück, dass ich mir kaufe ein anderes aussortiere. Zum Ende des Jahres miste ich auch meinen Kleiderschrank aus und gebe alle Kleidungsstücke weg, die ich seit mehr als einem Jahr nicht mehr angezogen habe.  Tipp: Beginne mit dem Aufräumen und aussortieren klein mit jeweils einem Schrank oder einer Schublade pro Woche. Denn Ordnung im Außen hat oft auch Auswirkungen auf das Gefühl der Ordnung im Innen.

4. Übertrage Aufgaben an Deine Kinder

Kindern Aufgaben zu geben ist aus einer Vielzahl von Gründen vorteilhaft. Egal, ob sie Kleinkinder oder Teenager sind, es ist wichtig, dass sie erfahren, wie positive es ist innerhalb der Familie einen Beitrag zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Es erleichtert auch Deine Last. Eine Art und Weise, die Du tun kannst, um Aufgaben zu übertragen ist die Folgende: Setzt Euch als Familie zusammen und schreibt alle täglichen Aufgaben auf, die erledigt werden müssen, damit die Dinge in Eurem Familienalltag reibungslos laufen. Lass dabei Deine Kinder mitbestimmen, welche Aufgaben sie gerne erledigen würden. Dies gibt ihnen ein Gefühl von Autonomie und Verantwortung. Wenn sie sich nicht einigen können, entscheide Dich für eine monatliche Rotation. Vergiss nicht, auch Kleinkinder einzubeziehen, selbst wenn ihre Hilfe anfänglich noch nicht so hilfreich ist. Je früher Kinder diese Erfahrung machen, desto besser.

5. Nimm Dir Zeit für Dich

Priorisiere auch Dich und Deine Bedürfnisse in der Familiengleichung. Stehe vielleicht 10 oder 15 Minuten früher auf, um Yoga zu machen oder zu meditieren. Gehe wenn möglich um den Block spazieren. Nimm einmal in der Woche ein Bad, wenn die Kinder im Bett sind. Lege Dich in den Garten in der Sonne und konzentriere dich einfach nur auf deinen Atem. Höre Dir einen inspirierenden Podcast an, während Du die Wäsche zusammenlegst. Wenn Du noch mehr Inspirationen brauchst, was Du im Alltag alles für Dich tun kannst, dann schaue Dir meine Selfcare-Liste an, die Du kostenlos herunterladen kannst. Falls Du Dir solche kurzen Auszeiten tatsächlich nicht nehmen kannst, versuche bei alltäglichen Dingen auf Dich selbst zu achten. Ob beim Wäsche aufhängen, staubsaugen, Kaffee kochen oder Geschirr spülen. Sieh diese Aktivitäten als Momente, um Deinen Geist zu beruhigen und Dankbarkeit zu finden. Genau wie Kinder brauchen auch wir im Laufe des Tages Momente des bewussten Einatmens, Ausatmen und der Neuzentrierung.

6. Priorisiere Deinen Schlaf

Es gibt immer mehr Studien die darauf hinweisen, dass ausreichender Schlaf der wichtigste Faktor für emotionale und körperliche Gesundheit und Wohlbefinden ist. Das wiederum wirkt sich auf die Balance im Familienleben aus. Nicht nur die Dauer des Schlafs, sondern auch dessen Qualität sind entscheidend. Um unseren Schlaf zu verbessern, müssen wir uns der nächtlichen Routine vor dem Schlafengehen bewusst sein („Schlafhygiene“). Schaffe daher eine Atmosphäre, die es Körper und Geist ermöglicht, zur Ruhe zu kommen und die tiefsten Schlafzustände zu erreichen. Für Kinder und Teenager ist Schlaf besonders wichtig. Schlafmangel ist mit psychischen Gesundheitsproblemen und emotionaler Unregelmäßigkeit verbunden. Daher der wichtigste Tipp: Screentime (egal ob TV oder Telefon) mindestens 30 Minuten vor dem Schlafen gehen beenden. Statt dessen lieber noch ein Buch lesen oder eine Atemübung zur Entspannung machen.

7. Praktiziere Dankbarkeit

Wenn sich Dinge besonders herausfordernd oder überwältigend anfühlen (und selbst wenn sie es nicht sind), sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um einen Moment der Dankbarkeit zu finden. Selbst am tiefsten Punkt unseres Tages oder unserer Woche gibt es etwas, wofür wir dankbar sein können. Ob es unsere Gesundheit ist, das Essen auf unseren Tellern, der warme Sonnenschein auf unseren Gesichtern, die Freunde oder Familien, die uns lieben oder das unerwartete Lächeln eines Fremden. Je mehr wir bemerken und schätzen, wie glücklich wir sind, desto ausgeglichener fühlen wir uns. Dankbarkeit zu üben ist auch eine großartige Übung für Kinder – Du kannst sie ermutigen, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen und regelmäßig darin zu schreiben. Ich selber nutze schon seit einiger Zeit das 6 Minuten Tagebuch und merke durch die regelmäßige Nutzung, dass sich meine Blick auf die vermeintlich kleinen Dinge im Leben geschärft hat und die Zufriedenheit zugenommen hat. Daher ein gutes Tool für eine gefühlt größere Balance im Familienleben.

 

Na, welchen der genannten Tipps möchtest Du für Dich direkt mal ausprobieren? Ich freue mich über eine Nachricht von Dir dazu. Und falls Du den Eindruck hast, bei der Umsetzung der Tipps etwas Unterstützung im Außen zu benötigen, dann schau Dir gerne mal meine Online Kurse oder mein Beratungsangebot an.

 

Photocredit: Aziz Acharki I unsplash

 

 

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