Vereinbarkeitsmaßnahmen zahlen sich aus. Zu diesem Schluss kommt die Erhebung „Renditepotenziale der NEUEN Vereinbarkeit“, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2016 heraus gegeben hat.
In konkreten Zahlen heißt das, dass mit Investitionen in eine gute Vereinbarkeit ein Renditepotential von bis zu 40% erreicht werden kann. Beispielsweise durch einen schnellen Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder durch geringer Fehlzeiten. Besonders hervorgehoben wurde Folgendes: die Rendite ist höher, wenn Unternehmen Maßnahmen für berufstätige Väter und Mitarbeitende mit pflegebedürftigen Angehörigen anbieten.
Welche Vereinbarkeitsmaßnahmen zahlen sich besonders aus?
Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Auf Platz 1 rangiert nach wie vor der Wunsch mobil zu arbeiten. Auch durch die Corona Pandemie wurde dieser Wunsch weiter verstärkt. So hat eine BCG Studie aus 2020 ergeben, dass sich die meisten Deutschen künftig 2 Tage Home-Office und 3 Tage arbeiten im Büro wünschen.
Das ist nicht verwunderlich, denn arbeiten von zu Hause macht Familien eine flexiblerer Zeitplanung möglich. Das wiederum wirkt sich positiv auf die die Zufriedenheit und die Produktivität der Mitarbeiter:innen aus. Und das wiederum kommt dem Arbeitgeber zu Gute.
Laut dem Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit (2019) gaben 96,3 % der Beschäftigten mit Kindern an, dass für sie familienorientierte Angebote des Arbeitgebers wichtig sind. Selbst unter den Beschäftigten ohne familiäre Pflichten gaben 78% an, dass ihnen solche Angebote wichtig sind.
Vereinbarkeitsmaßnahmen tragen zum positiven Unternehmensimage bei
Diese Zahlen zeigen, dass Vereinbarkeitsmaßnahmen auf ganz verschiedenen Ebenen wirken und zu einem positiven Unternehmensimage beitragen. Auch das ist ein großer Vorteil. Warum? Weil dadurch Beschäftigte langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Gerade vor dem Hintergrund des sich immer deutlicher abzeichnenden Fachkräftemangels ist eine familienfreundliche Unternehmenspolitik ein wichtiger Hebel, um die Loyalität der eigenen Arbeitnehmenden sicher zu stellen. Vor allem für die jüngeren Generationen ist eine gelingende Vereinbarkeit ein wichtiges Kriterium, um am und mit dem Arbeitsplatz zufrieden zu sein.
Eine Civey Umfrage der berufundfamilie Service GmbH (audit 2020) unterstreicht diese Aussage. Dort gaben verschiedene Altersgruppen folgende Zahlen hinsichtlich Ihrer Wechseltbereitschaft an, wenn sich Beruf und Familie nicht vereinbaren lassen.
- 77 % der 18- bis 29-Jährigen
- 76% der 30- bis 39-Jährigen
- 68% der 40- bis 49-Jährigen
Maßnahmen für bessere Vereinbarkeit sichern Know How
Nachweislich kommen Mütter zu familienfreundlichen Arbeitgebern schneller aus der Elternzeit zurück. Vereinbarkeitsfreundliche Angebote bieten einen positiven Anreiz, um in den Job zurück zu kehren. Für das Unternehmen bedeutet das, dass Know How rascher wieder zur Verfügung steht. 80% Mütter, die in familienorientierten Betrieben tätig sind, kehren im Schnitt drei Jahre nach der Geburt eines Kindes wieder zurück. Das sind über 10 Prozentpunkte mehr verglichen mit Firmen in denen keine familienorientierten Maßnahmen angeboten werden.
Auch Väter befürworten familienfreundliche Maßnahmen. Laut Väterreport des BMFSJS aus 2018 gaben 79% der befragten Väter an, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu wollen. Somit wächst bei beiden Elternteilen der Wunsch nach Teilzeit, Home Office und Elternzeit.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Mitarbeitende großen Wert auf eine familien- und lebensphasenorientierte Unternehmenskultur legen. Ganz unabhängig davon, ob sich die Beschäftigten mehr Flexibilität für ihre Kinder, pflegebedürftige Angehörige oder ein ehrenamtliches Engagement wünschen.
Mit gezielten und passenden Maßnahmen kann es Ihnen als Arbeitgeber gelingen, daraus eine positive Rendite zu erzielen und Ihre Arbeitenehmer:innen langfristig zu binden. Nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf und lassen Sie darüber austauschen, welche Ansätze dafür geeignet sind.