Work & Family Interview Serie

Jacqueline: Wie lebt Ihr Euer Miteinander aus Beruf und Familie?

1. Erzähl doch mal, wer und wie viele seid Ihr in Eurer Familie?
Wir sind zu fünft: Mein Mann Theo, unsere Kinder Noah Joel (5,5 Jahre), Sophia Jolie (fast 4 Jahre), Leon Elias (fast 2 Jahre) und ich, Jacqueline.

2. Wie war Eure berufliche Situation bevor Ihr Eure Kinder bekommen habt?
Wir haben beide fest angestellt gearbeitet, ich in der Mode- und Medienbranche und Theo für Beratungen und Start-ups. Wir hatten beide eigentlich immer Jobs bei denen man grundsätzlich mehr als 8 Stunden jeden Tag arbeitet.

3. Für welches Arbeitsmodell habt Ihr Euch entschieden und warum?
Ich bin aktuell noch in Elternzeit. Mir ist es wichtig, die ersten drei Lebensjahre die Kinder Vollzeit Zuhause zu betreuen, was vermutlich viele altmodisch finden. Aber gerade diese erste Zeit geht so schnell rum und ich habe die letzen Jahre immer Vollgas gearbeitet.

Da will ich es mir jetzt nicht nehmen lassen, meine Kinder so viel wie möglich aufwachsen zu sehen. Ich habe immer noch viele Projekte und mache viel ehrenamtlich, aber ich kann fast alles von Zuhause aus erledigen und mir meine Zeit flexibel einteilen.

Dadurch, dass auch die Großen nur morgens im Kindergarten sind, habe ich natürlich auch als Mama alle Hände voll zu tun. Aber nicht nur meine Hände sind voll, sondern auch mein Herz. Ich liebe es Mama zu sein und meine Familie macht mich richtig glücklich.

4. Wo und wie ist der Nachwuchs betreut, wenn Ihr arbeitet?
Ich arbeite, wenn Leon seinen Mittagschlaf macht, so 2 bis 3 Stunden morgens, wenn die zwei Größeren halbtags im Kindergarten sind. Dort sind sie ungefähr von 9 bis 14 Uhr. Wenn die Kinder bei uns Zuhause im Kinderzimmer, Wohnzimmer oder Garten frei miteinander spielen und in ihrem Element sind, setze ich mich manchmal einfach mit dem Laptop daneben. Allerdings achte ich zurzeit besonders darauf, auch wirklich regelmäßig mitzuspielen und mit Trampolin zu springen zum Beispiel. Mittendrin statt nur dabei. Vieles an Arbeit erledige ich abends, wenn die KIds schlafen.

5. Wie organisiert Ihr aktuell Euer Miteinander aus Beruf und Familie? Habt Ihr dafür eine bestimmte Aufgabenverteilung?
Wir haben beide nicht so klassische Arbeitszeiten. Theo kann seine Zeit auch relativ frei einteilen und so können wir alles ganz gut miteinander vereinbaren und bekommen die meisten Termine ganz gut unter einen Hut. Manchmal wird es trotzdem relativ chaotisch, weil wir alle sehr aktiv sind und wir so als Familie viele Termine jonglieren.

Im Haushalt helfen wir beide mit. Es passt gut, dass wir beide unterschiedliche Sachen lieber mögen, als der jeweils andere. Theo ist für den Müll zuständig, ich für die Wäsche. Ich koche, er räumt hinterher auf.

Samstags ist unser Tag, den wir uns vor allem für uns als Familie frei halten. Da gehen wir in den Wildpark, unternehmen etwas in der Stadt, und, und, und.

6. Was ist, wenn unvorhergesehene Ereignisse im Job- oder Familienleben die ganze Organisation zunichte machen. Habt Ihr dafür einen Plan B oder ein Notfallnetzwerk?

Wir haben nicht wirklich Familie in der Nähe, die einspringen kann, aber gute Freunde. Wobei wir versuchen nur selten darauf zurückzugreifen, da wir beide unsere Arbeitszeit ja relativ flexibel gestalten können. Aber ganz alleine geht es wirklich nicht. Es ist super vertrauenswürdige Freunde zu haben, die sich auch mal um die Kids kümmern können und das auch gerne machen. Unsere Kinder freuen sich jedes Mal, wenn es so eine Gelegenheit gibt.

7. Wann bleibt Zeit für Eure persönlichen Bedürfnisse als Eltern?
Ich glaube, es liegt in der Natur der Sache, das man nicht mehr ganz so viel Zeit wie vorher exklusiv füreinander hat, zumal wir 3 Kinder in 4 Jahren bekommen haben. Aber natürlich finden wir noch Zeit für uns, allerdings haben wir keine festen Date Nights einmal in der Woche. Aber wir sind einfach flexibel und spontan.

Diesen Samstag zum Beispiel gehen wir nur zu zweit Brunchen, weil wir von Freunden einen Gutschein samt dem Angebot zu Babysitten geschenkt bekommen haben.

8. Hast Du Tipps, Apps oder Tools, die Du anderen Eltern empfehlen kannst, um das Miteinander aus Beruf und Familie gut hinzubekommen?
Für uns ist es total wichtig unseren Kalender gegenseitig zu teilen, damit wir wissen, wann der andere was vorhat, wann Termine der Kinder sind und wann wir noch Termine als Familie oder zu zweit planen können.

Und natürlich würde ich nicht mehr ohne die App Wunderlist klar kommen. Auch hier teilen Theo und ich uns gegenseitig unsere To Do’s mit und auch die Einkaufsliste. Mit Kindern hat man einfach nicht mehr die Zeit, alles bis ins kleinste Detail zu besprechen. Und wenn man Zeit hat, will man auch einfach so wenig wie möglich über Orga-Kram sprechen.

9. Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was müsste sich ändern, um das Miteinander aus Beruf und Familie noch besser hinzubekommen?
Da habe ich viele Wünsche. Ich würde mir wünschen, das Familien viel mehr Wahlfreiheit haben und Chefs mehr Verständnis für Familien und ihre Bedürfnisse. Das auch Vollzeitmütter nicht als „Heimchen am Herd“ abgestempelt werden wegen politischer Agenden. Das sie auch nach einer Elternzeit ganz selbstverständlich wieder anfangen können zu arbeiten, ohne dass man ihnen automatisch einen Know-how-Verlust unterstellt, nur weil sie eine Auszeit für die Kinder genommen haben.

Ich wünsche mir, dass Home Office viel öfter angeboten wird und nicht nur, wenn man sein eigener Chef und selbstständig ist. Das viel mehr Firmen eigene Kindergärten anbieten, sodass Väter und Mütter ganz in der Nähe ihrer Kinder arbeiten können. Das es möglich ist berufstätig zu sein, ohne dass die Kinder ganztags betreut werden müssen und auch wieder mehr das Stadtbild prägen.
Und, und, und.

 

 


 

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