Familienleben

Wenn Kinder Schimpfwörter benutzen

„Du bist ein Blödmann!“ Wenn Kinder anfangen eine Beleidigung dieser Art den Eltern gegenüber zu äußern, ist der Ärger erstmal groß. Und dann kommen die Fragen: Wie reagieren wir am besten darauf? Oder was sollen wir nun tun?

Kraftausdrücke und Schimpfwörter sind nichts Ungewöhnliches in der Kindheit. Kinder sind noch nicht in der Lage, den Grund für eigene Wut oder eigenen Ärger genau zu analysieren und sachlich zu benennen. Daher ist es einfacher den Unmut mit einem Schimpfwort herausbrüllen.

Argumentieren und sich in emotional aufwühlenden Situationen sachlich zu wehren, müssen die Kleinen erst noch lernen. Außerdem empfinden Kinder Schimpfwörter bei Weitem noch nicht so negativ wie wir Erwachsene. Erinnere Dich an den letzten Streit Deines Kindes im Kindergarten. Wenn da ein „Dummkopf“ und „Doofmann“ fällt, ist es auch schnell wieder vergessen.

Ein weiterer Vorteil von Schimpfworten ist aus Sicht der Kinder, dass sie damit von Erwachsenen Aufmerksamkeit bekommen. Und je heftiger und intensiver Eltern auf einen Kraftausdruck reagieren, desto größer ist der Reiz, das Wort zu wiederholen.

Die folgenden Tipps helfen dabei, den Umgang mit Schimpfwörtern besser zu meistern:

1. Sei Vorbild und versuche selbst Schimpfwörter zu vermeiden.
2. Nicht alles persönlich nehmen. Wenn das Kind Schimpfwörter benutzt will es damit nicht verletzen.
3. Nicht lachen, wenn das Kind ein Schimpfwort benutzt. Damit erhält das Kind Aufmerksamkeit dafür, dass es einen Kraftausdruck verwendet und wird es deswegen wiederholen.
4. Um das Kind darin zu unterstützen, sich sachlich zu erklären, frage es, warum es Dich beschimpft hat.
5. Frage Dein Kind, ob es weiß, was der jeweilige Kraftausdruck eigentlich bedeutet. Falls es das nicht weiß, erkläre ihm altersgerecht die Bedeutung des Schimpfwortes. Mache dabei deutlich, dass diese Worte andere verletzen können.
6. Um Kindern eine Alternative zu den Schimpfworten zu geben, denkt Euch gemeinsam alternative Wörter aus.
7. Grenzen setzen! Mache deutlich, dass Ärger nicht mit Schimpfworten gelöst wird. Erkläre außerdem sehr klar, dass in Eurer Familie keine Kraftausdrücke verwendet werden und persönlicher Ärger durch Worte erklärt wird.
8. Zeige Deinem Kind, dass man mit Freundlichkeit viel mehr erreichen kann als mit Schimpfwörtern.

 

Blogcast „Work & Family“ – Thema: Wenn Kinder Schimpfwörter benutzen

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